OLIVER BLACKSpielfilm, Marokko 2020,
R.: Tawfik Baba, 93 Min., frz. OF, engl. UT
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Ein junger Mann irrt durch eine unwirkliche Geröllwüste. Er hat sich aus einem Land südlich der Sahara aufgemacht, um bei einem Zirkus in Marokko mitzuwirken. Im algerischen Grenzgebiet trifft er auf einen alten Mann, der auf dem Weg zur Hochzeit seiner Enkeltochter ist. Die Begegnung ist zunächst von wortlosem Misstrauen geprägt. Doch wenn sie ihr Ziel erreichen wollen, müssen sie sich aufeinander einlassen. Der junge Fremde erhält den Namen „Vendredi“ und er nennt den neuen Gefährten „Weißer Mann“. Die Suche nach Wasser und Essbarem prägt ihre Wanderung. In spärlichen Gesprächen offenbaren sie ihre Gefühle und Ängste, philosophieren über Krieg und Vertreibung, über Umweltzerstörung und Religion. Es entwickeln sich zwischen den beiden Vertrautheit und Fürsorglichkeit. Als der alte Mann krank wird und aufgeben will, pflegt Vendredi ihn und schleppt ihn weiter dem rettenden Ziel entgegen. Doch das jugendliche Vertrauen Vendredis wird von dem „Weißen Mann“ bitter missbraucht. Er findet sich in einem Zirkus ganz anderer Art wieder: Er landet bei Islamisten und wird zu Oliver Black.
Das beeindruckende Spielfilmdebüt des marokkanischen Regisseurs Tawfik Baba erzählt die Geschichte eines jungen Mannes voller Hoffnung auf dem Weg in eine unbekannte Zukunft, ahnungslos den Gefahren ausgeliefert, die nicht nur in der Wüste lauern. |
Tawfik Baba lebt in Ouarzazate, Marokko. Er studierte u.a. französische Literatur und anschließend Regie und Drehbuchschreiben an der französischen Kunst- und Medienschule STUDIO M in Casablanca. Als Drehbuchautor und Regisseur erhielt er 2013 und 2014 für seine Kurzfilme den Förderpreis des marokkanischen Filmzentrums. |